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Was bedeutet es, wenn Wasser kalkhaltig ist?

Trübes Wasser und weiße Rückstände in den Haushaltsgeräten: In Deutschland ist das Trinkwasser aus der Leitung häufig kalkhaltig. Aus diesem Grund setzt sich der Mineralstoff im Wasserkocher, in der Spülmaschine, an den Armaturen in der Küche und im Badezimmer sowie in der Waschmaschine ab. Bei der Zubereitung des morgendlichen Tees ärgern sich dann viele Nutzer über große, weiße Kalkstückchen, die im Wasser schwimmen und unappetitlich wirken. Zudem schrecken viele davor zurück, das harte Leitungswasser pur zu konsumieren und auf das Schleppen der schweren Getränkekisten zu verzichten. Doch was ist kalkhaltiges Wasser, was kann man dagegen tun und ist hartes Wasser tatsächlich ungesund? Dieser Artikel liefert Antworten!

Trinkwasser wird aus dem mineralstoffreichen Grundwasser gewonnen. Je nach Region weist das Grundwasser eine unterschiedliche Zusammensetzung auf. Ein enthaltener Mineralstoff ist Kalk – eine Zusammensetzung aus Calcium und Magnesium. Dabei gilt: Je mehr Kalk enthalten ist, desto “härter” fällt das Wasser aus. 

Setzt sich an den Haushaltsgeräten wie dem Wasserkocher oder in der Dusche viel Kalk ab, verfügt das regionale Trinkwasser über eine hohe Kalk-Konzentration. Denn wird Wasser erhitzt, entstehen Carbonate. Sie machen sich als weiße Ablagerungen bemerkbar. In den Gegenden, in denen der Kalkgehalt niedrig ausfällt, entstehen dagegen keine Ablagerungen. Hier lassen sich Seifenreste jedoch schlecht von den Armaturen entfernen. 

Gemäß der deutschen Gliederung werden die Härtegrade “weich”, “mittel” und “hart” unterschieden. Bei 0 bis 7 Grad deutscher Härte (dH) handelt es sich um den Härtegrad I (weiches Wasser). Pro Liter enthält das Wasser in diesem Fall 0 bis 1,3 Millimol Calciumoxid. Im Vergleich dazu weist hartes Wasser (Härtebereich III) 2,5 bis 3,8 Millimol Calciumoxid pro Liter auf. Dieser Wert entspricht dem deutschen Härtegrad 14-21. 

Warum ist Kalk im Wasser?

Berliner kennen es: Der hohe Kalkgehalt des Leitungswassers verkürzt die Lebensdauer der Haushaltsgeräte und verursacht Zusatzkosten. In Essen dagegen profitieren die Bewohner von einem vergleichsweise weichen Wasser. Dabei würde das Trinkwasser eigentlich einen noch höheren Kalkgehalt aufweisen, denn deutschlandweit wird die Originalhärte des Wassers aus der Leitung bereits bei der Filtration reduziert.

Die Grundlage für die Wasserqualität bildet die deutsche Trinkwasserverordnung. Sie regelt, wie hoch die Konzentration der einzelnen Bestandteile des Wassers ausfallen darf. Übersteigen die gemessenen Werte die zulässigen Grenzwerte, wird eine Warnung ausgesprochen. 

Doch auf welchem Weg gelangt Kalk in das Wasser? Wenn wir daheim den Wasserhahn aufdrehen und sofort mit sprudelndem, frischem Wasser belohnt werden, vergessen wir hin und wieder, welch weiten Weg die Flüssigkeit bereits auf sich genommen hat. 

Alles beginnt mit einem Regenschauer. Das Regenwasser sickert in die Oberfläche und gelangt über die Bodenschichten in das Grundwasser. Währenddessen passiert das Wasser Gesteinsschichten, die – je nach Region – unterschiedliche Mineralstoffkonzentrationen aufweisen. Am häufigsten sind Calcium- und Magnesiumhydrogencarbonat enthalten. 

Dabei lösen sich die Mineralstoffe und gelangen über das Wasser in das Grundwasser. Dieses nutzt der Mensch wiederum zur Trinkwassergewinnung. Ausschließlich destilliertes Wasser enthält keine Mineralstoffe. 

Der Weg durchs Gestein

  • Regenwasser sickert in die Böden. 
  • In den Böden befinden sich kalkhaltige Gesteine, die das Regenwasser passiert. 
  • Die Gesteine geben – je nach Beschaffenheit – verschiedene Mineralstoffe an das Wasser ab. 
  • Das Wasser sickert in das Grundwasser. 
  • Das Grundwasser wird zur Trinkwassergewinnung herangezogen. 

 

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Wie kann man Kalk im Wasser messen?

Wer sich über den Härtegrad des Wassers informieren möchte, kann die Webseite des lokalen Wasserversorgers besuchen. Hier werden in der Regel Informationen zu der Zusammensetzung des Trinkwassers veröffentlicht.

Alternativ können Bewohner den individuellen Kalkgehalt per E-Mail oder Telefon erfragen und sich informieren, was die optimale Wasserhärte ist und welcher Wert aktuell vorliegt. Außerdem enthält die Wasserjahresabrechnung alle Details zur Wasserhärte. 

Eine weitere Möglichkeit der Überprüfung stellt ein Wasserhärte-Test dar. Auf diese Weise finden Verbraucher sogar heraus, ob das Leitungswasser mit Bakterien, Viren oder Schwermetallen belastet ist.  

Wasserhärten in Deutschland

Die Wasserhärten fallen in Deutschland regional unterschiedlich aus, wobei die durchschnittliche Wasserhärte in Deutschland 16 Grad deutsche Härte beträgt. Bremen verfügt beispielsweise über weiches Wasser (8 Grad dH), Sachsen-Anhalt dagegen weist hartes Wasser auf (22 Grad dH). 

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Was kann man gegen kalkhaltiges Wasser tun?

Verkalkte Haushaltsgeräte können mit günstigen Hausmitteln gereinigt werden. Hier gilt es zu beachten, dass Kaffeemaschinen auf keinen Fall mit Essigsäure gesäubert werden sollten. Diese kann das Material angreifen und zu Schäden am Gerät führen. Eine Alternative bieten Bio-Entkalker mit Zitronensäure. Allerdings sollten Verbraucher in jedem Fall die Herstellerhinweise beachten. 

Wasserkocher lassen sich dagegen hervorragend mit einer Mischung aus Essig und Zitronensäure behandeln. Auf diese Weise löst sich der weiße Kalk von den Heizstäben. Armaturen sollten dagegen nach jeder Verwendung mit kaltem Wasser abgespült werden. So bildet sich weniger Kalk. Eine weiße Kalkschicht wiederum lässt sich mit Hilfe einer halben Zitrone entfernen. 

Auch Zimmerpflanzen können von Kalkablagerungen betroffen sein. Denn wer seine Gießkanne mit frischem Leitungswasser füllt, führt den Zimmergenossen in der Regel viele Mineralstoffe zu.

Der enthaltene Kalk setzt sich nicht nur unschön ab, sondern kann auch dazu führen, dass die Pflanzen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Deswegen gilt: Zum Gießen eignet sich Mineralwasser oder Regenwasser. Dieses sollte immer über Nacht stehen gelassen und erst am nächsten Tag verwendet werden. 

Doch wie können Nutzer den Magnesium- und Calciumgehalt im Wasser reduzieren, bevor dieser sich in Form von Kalk an den Armaturen und Geräten festsetzt? Kalkhaltiges Wasser kann gefiltert werden, bevor es die Armaturen erreicht oder Haushaltsgeräte schädigt. 

Untertisch-Wasserfilter können beispielsweise eine lohnenswerte Möglichkeit darstellen, die weißen Rückstände zu vermeiden. Die Entkalkungsgeräte arbeiten in der Regel mit einem Ionenaustauschverfahren. Jetzt bestellen!

Viele Geräte wurden in einem Test von Stiftung Warentest mit hohen Punktzahlen bewertet. In diesem Fall werden die Magnesium- und Kaliumionen gegen Natriumionen ausgetauscht. Zudem bieten die Untertisch-Wasserfilter ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. 

Alternativ kann eine Wasserenthärtungsanlage eingebaut werden. Allerdings ist diese mit höheren Kosten verbunden. 

Sollte man kalkhaltiges Wasser filtern?

Im Hinblick auf die Gesundheit muss kalkhaltiges Wasser aus der Leitung nicht zwingend gefiltert werden. Dennoch kann es sich lohnen, einen Filter zu verwenden, wenn das Wasser den Härtegrad II oder III aufweist. Der Grund: Die hartnäckigen Kalkablagerungen sehen nicht nur unschön aus, sondern schaden den Haushaltsgeräten und den Armaturen. 

Ein Wasserfilter entfernt die Mineralstoffe Calcium und Magnesium zuverlässig, sodass es erst gar nicht zu den weißen Ablagerungen kommt. 

Ein weiterer Vorteil: Verschiedene Filtermodelle können nicht nur Kalk entfernen, sondern auch Pestizide und weitere Schadstoffe im Leitungswasser herausfiltern.

Der Kombischutz besteht aus einem Untertisch-Wasserfilter und verfügt über eine Patrone mit Aktivkohle und Kalkschutz. Jetzt kaufen!

Ist kalkhaltiges Wasser ungesund?

Ein hoher Härtegrad des Trinkwassers mindert die Wasserqualität nicht. Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass kalkhaltiges Wasser zu einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) führen und der Gesundheit schaden könne. Denn in diesem Fall verstopfen Ablagerungen aus Blutgerinnseln, Blutfetten, Bindegewebe und Kalk die Arterien. 

Dass die Kalkablagerungen an den Gefäßwänden durch kalkhaltiges Trinkwasser ausgelöst werden, wurde jedoch widerlegt. Das Ergebnis: Arteriosklerose entwickelt sich über Jahre und kann durch folgende Faktoren ausgelöst werden: 

  • Eine einseitige Ernährungsweise
  • Zu wenig Bewegung 
  • Rauchen 
  • Übergewicht 
  • Hohe Cholesterinwerte
  • Hohe Blutzuckerwerte
  • Hoher Blutdruck 

 

Kalkhaltiges Wasser ist nicht ungesund. Inzwischen wurde widerlegt, dass der Körper durch kalkhaltiges Wasser “verkalken” kann.

Dabei gilt: Kalkhaltiges Wasser enthält wichtige Spurenelemente, die zur Erhaltung der Gesundheit beitragen können. So kann mittleres bis hartes Wasser dabei helfen, den täglichen Bedarf an Calcium zu decken. Auf diese Weise wird die Funktion des Nervensystems aufrechterhalten.

Magnesium wiederum trägt zur Erhaltung der Knochen- und Muskelgesundheit bei. Weitere Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium und Natrium können ebenfalls enthalten sein. Ein Überschuss an Mineralstoffen wird ausgeschieden. 

Kann kalkhaltiges Wasser schädlich für das Herz sein?

Kalkhaltiges Wasser trinken und das Herz gefährden? Viele Menschen fürchten sich vor einer Verkalkung der Herzkranzgefäße. Und diese Angst ist nicht unberechtigt. Denn allein im Jahr 2020 starben insgesamt 338.001 Menschen an einer Herz-Kreislauferkrankung. Davon waren 157.556 Männer und 180.445 Frauen aller Altersgruppen betroffen. 

Der Konsum von kalkhaltigem Wasser führt jedoch nicht zu einer Herzkranzgefäßverkalkung. Der Grund: Eine Herz-Kreislauferkrankung ist die Folge zahlreicher Erkrankungen, die in der Regel durch eine fehlerhafte Ernährungsweise, einen Bewegungsmangel oder den Konsum von Drogen wie Alkohol oder Zigaretten ausgelöst werden. Diese Laster können zum Beispiel zu Bluthochdruck, Diabetes mellitus und hohen Blutfettwerten führen. 

Diese wiederum können Entzündungen im Körper auslösen. In der Folge kann sich Plaques bilden. Dabei handelt es sich um unter anderem um Calcium-Ablagerungen in den Gefäßen. Sie können dazu führen, dass die Arterien spröde werden und sich verengen. Die Durchblutung kann auf diese Weise gestört werden. 

Die Gefahr: Treten Durchblutungsstörungen auf, wird das Herz unter Umständen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. In diesem Fall spricht man von einer KHK (koronare Herzkrankheit). In Deutschland sind circa 6 Millionen Menschen davon betroffen. 

Eine Verkalkung von Blutgefäßen wie Arterien und der Genuss kalkhaltigen Trinkwassers stehen in keinem Zusammenhang.”

Was bewirkt kalkhaltiges Wasser im Körper?

Kalkhaltiges Wasser enthält Calcium und Magnesium. Die Spurenelemente nehmen Verbraucher in der Regel in ausreichender Menge über die Nahrungsmittel auf. So deckt der regelmäßige Konsum von Milchprodukten, Gemüse und Bananen den Bedarf. Aus dem kalkhaltigen Wasser wird deswegen nur ein geringer Mineralstoff-Anteil verstoffwechselt. 

Besteht ein Überschuss, wird dieser direkt wieder ausgeschieden. Anders verhält es sich beispielsweise mit Salz. Wenn wir Salzwasser trinken und die aufgenommene Salzmenge nicht durch ausreichend Süßwasser ausgleichen, können die Nieren nicht mehr für eine Ausscheidung sorgen. 

Damit kalkhaltiges Wasser der Gesundheit schadet, müsste die Flüssigkeit hohe Mengen an Calcium und Magnesium aufweisen. Solch hohe Konzentrationen über das Trinkwasser aufzunehmen, gilt jedoch als nahezu unmöglich. 

Kann man stark kalkhaltiges Wasser trinken?

Wasser mit einem hohen Kalkgehalt kann bedenkenlos getrunken werden. Die Mineralstoffe können sogar einen positiven Effekt auf die Gesundheit aufweisen. Dabei wird lediglich ein kleiner Teil der Mineralstoffe im Wasser verstoffwechselt. Der Überschuss an Calcium und Magnesium wird vom Körper ausgeschieden. 

Ein hoher Härtegrad kann sich auf den Wassergeschmack auswirken und sich beim Kochen auf die Nahrungsmittel übertragen. Wer den Wassergeschmack beeinflussen möchte, greift zu einem Wasserfilter. 

Kalkhaltiges Wasser kann folgende Probleme auslösen

Kalkhaltiges Wasser zu trinken, stellt keine Gefahr dar. Dennoch ärgern sich viele Verbraucher in Regionen mit hohen Härtegraden des Leitungswassers immer wieder über den Kalkgehalt. Denn dieser wirkt sich sowohl auf die Haut- als auch die Haarpflege aus.

Haut und Haare

Kalkhaltiges Wasser aus dem Wasserhahn kann dazu führen, dass sich die Haare trocken anfühlen und strähnig aussehen. Wer seine Haare färbt, ärgert sich in der Regel zudem darüber, dass sich die Haarfarbe in kurzer Zeit herauswäscht. Experten raten dazu, die Haare mit einem Conditioner zu pflegen, um den Feuchtigkeitsgehalt aufrechtzuerhalten.

Zudem kann die Haut austrocknen, was wiederum einen Juckreiz auslösen kann. Auf diese Weise sollen sogar Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzeme begünstigt werden können. 

Geschmack

Werden Kaffeespezialitäten und Tees mit weichem Wasser zubereitet, soll sich das Aroma optimal entfalten können. Bei hartem Wasser dagegen kann es vorkommen, dass die enthaltenen Mineralstoffe das Geschmackserlebnis beeinträchtigen. So schmeckt der Kaffee beispielsweise bitter. 

Haushalt

Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten und Kalkflecken in der Küche und im Bad: Die weißen Ablagerungen können im Alltag mit einem hohen Reinigungsaufwand einhergehen. Gleichzeitig können verkalkte Geräte zu einem erhöhten Energiebedarf und zu einer höheren Stromrechnung führen. 

Wer seine Haushaltsgeräte umweltschonend von Kalk befreien möchte, greift zu Essigessenz und Zitronensäure. Bei Wasch- und Spülmaschinen kann stattdessen Waschsoda verwendet werden.

Auf das Leitungswasser achten

Während der Kalkgehalt des Leitungswassers keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat, kann das Trinkwasser jedoch weitere schädliche Inhaltsstoffe aufweisen. Ein großes Problem stellt die Verschmutzung des Grundwassers durch Pestizide dar. Diese werden in der Landwirtschaft eingesetzt, um die Erträge zu steigern. 

Die Düngemittel und Pestizide versickern in den Böden und gelangen auf diese Weise in das Grundwasser. Die hohen Nitratwerte werden in Wasseraufbereitungsanlagen herausgefiltert. Dieser Vorgang ist nicht nur aufwändig, sondern kostenintensiv. 

Weiterhin kann das Wasser Medikamentenrückstände enthalten, denn viele Menschen entsorgen Arzneimittel über die Toilette. Auf diese Weise gelangen die Schadstoffe in die Flüsse und das Grundwasser. Aber auch über den Urin werden Rückstände ausgeschieden und über die Toilette in das Abwassersystem befördert. 

Die Verbraucherzentrale weist zudem darauf hin, dass die in der Massentierhaltung eingesetzten Medikamente ebenfalls in das Ab- und Flusswasser gelangen. Für den Trinkwasserschutz kann es sich deshalb lohnen, den Fleischkonsum zu reduzieren. 

Das Umweltbundesamt berichtet auf der Webseite von insgesamt 2.500 zugelassenen Wirkstoffen auf dem Markt. Etwa 1.250 Stoffe seien davon umweltrelevant. In der Tiermedizin dagegen sind 400 Wirkstoffe genehmigt. Insbesondere Antibiotika und Antiparasitika stehen hier in der Kritik, die Umwelt zu belasten. 

Seit 2011 müssen pharmazeutische Unternehmen deswegen die verkaufte Antibiotika-Menge an Tierärzte bei dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln melden. Die Auswertung erfolgt über das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Diese ergab laut Angaben des Umweltbundesamtes, dass 2020 70 Tonnen Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline, Sulfonamide und Penicilline an Tierärzte abgegeben wurden. 414 Stoffe wurden in Messungen in Flüssen, Bächen oder Seen nachgewiesen. 

Da die Bevölkerung zunehmend älter wird, warnt das Umweltbundesamt davor, dass zukünftig weitreichende Maßnahmen notwendig sind, um die Wasserqualität zu erhalten. Denn mehr ältere Menschen bedeuten einen erhöhten Bedarf an medikamentösen Behandlungen. 

Des Weiteren können Partikel aus Kunststoffmaterialien enthalten sein. Diese wurden weltweit sowohl in Trinkwasser als auch in Mineralwasser nachgewiesen. Noch ist allerdings nicht bekannt, ob die Aufnahme von Mikroplastik mit gesundheitlichen Auswirkungen einhergeht.  

Der Grund: Die WHO trug bereits 50 relevante Studien zusammen, wovon sich 9 Studien mit dem Mikroplastik-Gehalt im Trinkwasser beschäftigen. Da die Studienlage jedoch dünn ist, lässt sich noch keine aussagekräftige Bewertung aussprechen. Gleichzeitig ist der Begriff Mikroplastik derzeit nicht einheitlich definiert. 

Leitungswasser kann auch gesundheitsschädlich sein

Das Trinkwasser in Deutschland weist eine hohe Qualität auf. Dennoch können Schadstoffe enthalten sein, obwohl die offiziellen Messwerte diese nicht nachweisen. Der Grund: In Wohnobjekten wurden früher Kupferrohre verbaut. Auch Blei war ein Bestandteil. Verfügt ein Haus noch über alte Rohre, können diese das eigentlich einwandfreie Wasser verunreinigen. 

Zudem kann sich Rost an den Leitungen bilden und vom Wasser aufgenommen werden. Über das Trinkwasser nehmen Verbraucher diese Stoffe dann auf. Leitungswasser kann also gesundheitsschädlich sein, wenn es durch alte Rohre geleitet wird. Über den Zustand der Leitungen können sich Mieter bei ihren Vermietern informieren. In einigen Fällen kann ein Austausch der Rohre oder die Verwendung eines Filters sinnvoll sein. 

Zusammenfassend lässt sich Folgendes festhalten:

  • Leitungswasser kann geringe Mengen an Schadstoffen und Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten. 
  • Leitungswasser kann geringe Mengen an Arzneimittelrückständen aus der Humanmedizin und der Tiermedizin enthalten. 
  • Leitungswasser kann Mikroplastik enthalten. 

Das Fazit – Leitungswasser ist in Deutschland sehr hochwertig

Trinkwasser in Deutschland hat einen guten Ruf. Verantwortlich dafür ist die deutsche Trinkwasserverordnung, die genau festlegt, welche Stoffe in welchen Konzentrationen enthalten sein dürfen. Werden die Höchstgrenzen überschritten, wird eine Warnung ausgesprochen. 

Deswegen gilt: Das Wasser aus der Leitung kann hierzulande bedenkenlos konsumiert werden. Selbst der für viele Regionen charakteristische hohe Kalkgehalt hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. So wurde widerlegt, dass dieser zu einer Verkalkung der Blutgefäße führen kann.

Allerdings kann es sinnvoll sein, das Wasser aus dem Hahn zu filtern. Denn dieses Wasser kann sowohl Schadstoffe als auch Bakterien aufweisen, die durch die eigenen Hausleitungen verursacht wurden. Hier finden üblicherweise keine Kontrollen statt. 

 

Quellen:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Todesfälle nach Alter und Geschlecht 2020 | Statista

Arzneimittelrückstände in der Umwelt | Umweltbundesamt

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Lisa Scholl

Wasserfilter-Expertin