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Hormone im Trinkwasser – das können Sie unternehmen

Hormone sind wichtige Botenstoffe in unserem Körper, die zahlreiche Prozesse regulieren. Allerdings können körperfremde Hormone, wie sie in vielen Chemikalien vorkommen, das Hormonsystem durcheinanderbringen. Eine mögliche Quelle für körperfremde Hormone ist das Trinkwasser. Fast täglich werden Kosmetika, Arzneimittelrückstände und andere hormonaktive Substanzen die Toilette heruntergespült, sodass diese in den Wasserkreislauf gelangen. Aus diesem Grund sind die Bedenken vieler Menschen, ihr Trinkwasser könnte mit Hormonen belastet sein, mehr als berechtigt. Doch sind Hormone im Trinkwasser tatsächlich ein Problem? Wie genau gelangen Hormone in unser Leitungswasser? Welche Auswirkungen können körpereigene und körperfremde Hormone im Trinkwasser auf den menschlichen Körper und unsere Umwelt haben? All das und was Sie gegen Hormone im Trinkwasser unternehmen können, erklären wir in diesem Ratgeber.

Sind Hormone im Trinkwasser ein Problem?

Die Antwort auf die Frage, ob Hormone im Trinkwasser ein ernst zu nehmendes Problem darstellen, ist nicht eindeutig. Eine Studie des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass in Deutschland in vielen Gewässern und somit auch im Grundwasser künstliche Hormone nachweisbar sind. Auch im Trinkwasser können sie vorkommen, wenn es aus solchen Gewässern gewonnen wird.

Diese Mikroverunreinigungen könnten auf den zunehmend hohen Verbrauch von Medikamenten zurückzuführen sein. So sollen in Deutschland knapp 30.000 Tonnen Humanarzneimittel eingenommen werden. Diese können über die Ausscheidungen der Patienten in das Abwasser gelangen, wodurch sie ihren erstmaligen Weg in den Wasserkreislauf finden. Rund die Hälfte aller 2.300 ausgeschiedenen Wirkstoffe soll dabei gesundheitsschädlich sein.

Neben den Arzneimittelrückständen finden sich im Trinkwasser unter anderem Hormone wie Progesteron, Estrone, Testosteron und Estradiol, die allesamt ein Risiko und somit auch ein potenzielles Problem darstellen. Die Konzentration dieser Hormone im Wasser soll zwar lediglich rund 100 Nanogramm pro Liter betragen, allerdings sind diese bereits in geringen Mengen wirksam.

Grundsätzlich können insbesondere körperfremde Hormone das Hormonsystem durcheinanderbringen und im schlimmsten Fall sogar zu hormonbedingten Erkrankungen wie Brust- oder Prostatakrebs beitragen.

So gelangen Hormone in den Wasserkreislauf

Wie gelangen Hormone nun ins Trinkwasser? Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Ähnlich wie Chlor im Trinkwasser gelangen auch Hormone durch äußere Umstände in unser Wasser aus den Leitungen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei insbesondere Abwässer von Krankenhäusern, die Hormone enthalten können. Aber auch die Landwirtschaft und Tierhaltung tragen zur Hormonbelastung bei. Eine weitere Ursache können Industrieabfälle sein.

Ferner tragen die menschlichen Ausscheidungen zur Hormonbelastung im Wasser bei. So können hormonelle Arzneimittel, die über den Urin ausgeschieden werden, wie eingangs erwähnt, ebenfalls zu einer erhöhten Hormonkonzentration im Trinkwasser führen. Nicht selten kommt es zudem vor, dass Menschen abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente die Toilette herunterspülen. Diese unsachgemäße Entsorgung sorgt ebenfalls für Rückstände im Abwasser.

Körpereigene und körperfremde Hormone

Hormone dienen als Botenstoffe und sind dafür zuständig, wichtige Funktionen und Prozesse im menschlichen Körper zu regulieren und Informationen zu übermitteln. So werden beispielsweise der Blutzuckerspiegel und der Blutdruck durch Hormone gesteuert. Demnach haben Hormone einen wichtigen Einfluss auf unseren Organismus, denn ohne sie, würden wichtige Prozesse nicht funktionieren.

Neben den körpereigenen Hormonen können auch körperfremde Hormone im Trinkwasser vorkommen. Während es sich bei den körpereigenen Hormonen um natürliche Hormone handelt, die unser Körper selbst produziert, stammen körperfremde Hormone aus der Umwelt. So enthalten unzählige Salben und Tabletten hormonaktive Substanzen, die von der modernen Pharmazie chemisch hergestellt werden. Die Antibabypille gehört zu den wohl bekanntesten Hormonpräparaten, welche die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen in künstlicher Form enthalten.

Schon in geringen Mengen können diese körperfremden Hormone im Wasser Auswirkungen auf den Hormonhaushalt im Körper haben.

Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf

Arzneimittelrückstände im Trinkwasser stammen oft aus unvollständig abgebauten Medikamenten und können in Kläranlagen nur unzureichend entfernt werden. Arzneimittelrückstände können sowohl die Wasserqualität beeinträchtigen als auch Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Doch wie gelangen Medikamentenrückstände überhaupt ins Wasser? Tatsächlich gibt es hierfür mehrere Möglichkeiten:

  1. Medikamente werden unsachgemäß in der Toilette entsorgt.

  2. Arzneimittelrückstände gelangen über die Ausscheidungen des Menschen in das Abwasser.

  3. Ausscheidungen von mit Medikamenten behandelten Nutztieren gelangen in das Abwasser.

  4. Salben mit hormonaktiven Substanzen werden in der Dusche oder beim Baden abgewaschen.

Hierbei handelt es sich lediglich um ein paar wenige Möglichkeiten, wie Arzneimittelrückstände ins Wasser gelangen. Allen voran steht allerdings die Unachtsamkeit der Verbraucher, die unbedacht Medikamente in der Toilette entsorgen oder hormonhaltige Salben in der Dusche abwaschen.

Dennoch können zahlreiche Medikamente oder Hormone auch unbeabsichtigt ins Wasser gelangen. So werden beispielsweise die Östrogene in der Antibabypille vom menschlichen Körper nicht immer vollständig abgebaut, sodass sie über die Niere in den Urin und schließlich in die Toilette gelangen.

Eine intensive Landwirtschaft sowie die Massentierhaltung leisten ebenfalls einen großen Beitrag zur Hormonbelastung im Wasser. So müssen Nutztiere häufig mit Hormonen oder Medikamenten behandelt werden, ebenso wie Pflanzen mit Pestiziden besprüht werden, sodass etwaige Rückstände über den Boden in das Grundwasser gelangen können.

Welche Auswirkungen haben Hormone im Trinkwasser?

Wissenschaftler haben ein großes Problem bei der Erhebung zuverlässiger Daten bezüglich der Wirkungsweisen der Hormone im Wasser. Das liegt in erster Linie daran, dass weder ausreichende Datengrundlagen noch Langzeituntersuchungen vorhanden sind.

Auch von offizieller Seite gibt es zum Teil Entwarnungen. So weisen die Wasserversorger darauf hin, dass die Konzentrationen an Hormonen und Arzneimittelrückständen im Wasser so verschwindend gering sei, dass diese praktisch keine Auswirkungen auf die Gesundheit haben sollen. Dennoch ist klar: Hormone können einen erheblichen Einfluss auf die Körperfunktionen und den Stoffwechsel des Menschen haben.

Hormone im Trinkwasser haben demnach durchaus das Potenzial, das Hormonsystem von Mensch und Tier zu beeinflussen und zu hormonbedingten Erkrankungen zu führen. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern könnte eine erhöhte Hormonbelastung im Trinkwasser zu einer Beeinträchtigung der Entwicklung führen. Auch bei Erwachsenen könnten hormonelle Störungen durch körperfremde Hormone im Trinkwasser auftreten.

Trotz der unklaren Angaben besteht bezüglich der Hormone im Wasser demnach keine völlige Unbedenklichkeit.

Was Hormone im Trinkwasser für die Umwelt bedeuten

Neben den Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit können Hormone im Trinkwasser auch schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben. Insbesondere in Gewässern können hormonelle Störungen bei Fischen und anderen Wassertieren auftreten.

So haben Forscher vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) den Einfluss von 50 bis 500 Nanogramm Östrogen pro Liter Wasser untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass die Aufnahme von EE2 bei Fröschen und Kröten zu einer Geschlechtsumwandlung führen kann. So wurden aus 15 bis 100 % der männlichen Amphibien – je nach Dauer und Konzentration der Hormone – Weibchen. Auch männliche Fische können aufgrund erhöhter Östrogenwerte weibliche Geschlechtsmerkmale entwickeln, wodurch unter anderem auch die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann.

Ebenso dürfen die Auswirkungen auf Pflanzen nicht unterschätzt werden. Hormonelle Stoffe im Trinkwasser können das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen beeinflussen und unter Umständen sogar zu Ernteeinbußen führen.

Demnach können hormonelle Stoffe in Böden und Gewässern das ökologische Gleichgewicht stören und zu langfristigen Schäden führen.

Wie kann man Hormone im Wasser erkennen?

Ähnlich wie Legionellen sind Hormone im Trinkwasser nicht direkt erkennbar, da sie farb-, geruchs- und geschmacklos sind. Allerdings gibt es spezielle Analyseverfahren, mit denen die Konzentration von Hormonen im Wasser bestimmt werden kann.

Mithilfe der sogenannten Liquid-Chromatographie-Massenspektronomie (LC-MS Detektion) ist eine Messung der östrogenen Substanzen im Wasser möglich. Das Gerät kann die einzelnen Bestandteile einer Abwasserprobe aus Kläranlagen isolieren und diese entsprechend bestimmen. Auf diese Weise kann ein zuverlässiges Ergebnis getroffen werden. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und kostenintensiv, da es ausschließlich mit speziellen wissenschaftlichen Messgeräten durchgeführt werden kann.

Was kann man gegen Hormone im Trinkwasser tun?

Um die Belastung mit Hormonen im Trinkwasser zu reduzieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können. Zunächst sollten hormonell wirksame Substanzen grundsätzlich bewusst vermieden werden, um das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen zu minimieren. So sollten Sie sich als Verbraucher über die Risiken und Auswirkungen von Arzneimittelrückständen und Hormonen im Trinkwasser bewusst sein, denn diese haben nicht nur negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper, sondern auch auf unser gesamtes Ökosystem.

Ein erster Schritt in Richtung hormonfreies Trinkwasser ist daher der verantwortungsvolle Umgang mit und die fachgerechte Entsorgung von hormonhaltigen Medikamenten und Präparaten. Daher sollten diese stets im Hausmüll, statt in der Toilette entsorgt werden. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Medikamente ordnungsgemäß verbrannt werden und nicht in den Wasserkreislauf gelangen.

Weiterhin gibt es noch die Möglichkeit, spezielle Abwasserreinigungsverfahren oder Adsorptionsfilter mit Aktivkohle für die Reduzierung der Hormonbelastung im Trinkwasser einzusetzen.

Konventionelle Techniken reichen nicht aus

Wer Wasser effektiv und sicher reinigen möchte, kann auf unterschiedliche Filterverfahren zurückgreifen. Allerdings stoßen konventionelle Techniken zur Entfernung von Hormonen aus dem Trinkwasser an ihre Grenzen. Speziell in Bezug auf die Entfernung von körperfremden Hormonen wie synthetischen Steroiden oder Antibiotika sind die verfügbaren Verfahren noch nicht ausgereift.

Eine Möglichkeit ist, gezielte Abwasserreinigungsverfahren in Kläranlagen einzusetzen, um Hormone aus dem Abwasser zu entfernen. Hierbei können beispielsweise biologische Methoden wie das sogenannte Belebtschlammverfahren oder chemische Verfahren wie die Ozonung zum Einsatz kommen.

So haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien umweltfreundliche Systeme und Verfahren entwickelt, die Hormonrückstände zuverlässig aus dem Abwasser entfernen können. Dabei werden die Hormone mithilfe von keramischen Bestandteilen – z. B. offenporiger Keramikschaum – in Verbindung mit UV-Strahlen aus dem Trinkwasser herausgefiltert.

Dieses Verfahren funktioniert allerdings lediglich in öffentlichen Kläranlagen. Für Privathaushalte gibt es andere Methoden, die dabei helfen können, Hormone im Wasser zu reduzieren.

Kohle gegen Hormone

Eine vielversprechende Methode zur Entfernung von Hormonen aus dem Trinkwasser ist der Einsatz von Aktivkohle. Hierbei handelt es sich um einen porösen Kohlenstoff, der aufgrund seiner großen Oberfläche eine hohe Adsorptionskapazität besitzt. Aktivkohlefilter können gezielt auf bestimmte Hormone abgestimmt werden und sie sind in der Lage, auch sehr geringe Konzentrationen aus dem Trinkwasser zu entfernen. Die Rede ist von sogenannten Adsorptionsfiltern, die in der Regel mit Aktivkohle oder Ionenaustauschern gefüllt sind und Schadstoffe zuverlässig aus dem Trinkwasser filtern.

Um die Wirksamkeit von Aktivkohlefiltern zusätzlich zu verbessern, eignet sich die Verwendung von sogenannten Bio-Aktivkohlen – also Aktivkohlen, die mit Mikroorganismen besiedelt und in der Lage sind, Hormone biologisch abzubauen. Bio-Aktivkohlen können aufgrund ihrer kombinierten adsorptiven und biologischen Eigenschaften eine sehr hohe Wirksamkeit bei der Entfernung von Hormonen aus dem Trinkwasser aufweisen.

 

Somit kann die Wasserqualität deutlich verbessert und die Hormonbelastung zuverlässig verringert werden.

FAQ

Ja, im Leitungswasser befinden sich Hormone. Allerdings beträgt der Anteil an verschiedenen Hormonen im Trinkwasser lediglich rund 100 Nanogramm pro Liter Wasser. Dennoch kann schon eine geringe Hormonbelastung im Wasser Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben.

Hormone wie Östrogene befinden sich in winzigen Konzentrationen im Leitungswasser. Dieser Wert soll weit unter der Wirkungsgrenze für Menschen liegen, sodass die gesundheitlichen Auswirkungen von Östrogenen im Trinkwasser bisher noch unklar sind.

Um Hormone zuverlässig aus dem Trinkwasser zu filtern, reichen klassische Filtermethoden in der Regel nicht aus. Stattdessen muss ein besonderes Filterverfahren angewandt werden. So haben die Umkehrosmose und die Destillation einen besonders hohen Wirkungsgrad, wobei beide Optionen sehr kostenintensiv sind. Alternativ kann ein wirksamer Adsorptionsfilter mit Aktivkohle für die sichere Filterung von Hormonen und Schadstoffen aus dem Trinkwasser verwendet werden.

Fazit

Hormone im Trinkwasser stellen immer mehr ein ernst zu nehmendes Problem dar. Die Quellen für Hormone im Trinkwasser sind vielfältig und reichen von der landwirtschaftlichen Nutzung bis zur Entsorgung von Arzneimitteln über die Toilette. Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper und die Umwelt sind zwar noch nicht vollständig erforscht, aber es ist bekannt, dass Hormone im Trinkwasser das ökologische Gleichgewicht stören und auch für den Menschen möglicherweise gesundheitsschädlich sein können.

Um das Risiko in Bezug auf Hormone im Trinkwasser zu minimieren, ist es demzufolge wichtig, bewusst mit Medikamenten und Hormonpräparaten umzugehen und diese sachgerecht zu entsorgen sowie eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. Nur durch eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen kann langfristig eine Reduktion der Belastung mit Hormonen im Trinkwasser erreicht werden.

Wenn Sie Hormone aus dem Trinkwasser zuverlässig entfernen möchten, können Sie auf verschiedene Techniken und Methoden zurückgreifen. So können Abwasserreinigungsverfahren und der Einsatz von speziellen Filtern – insbesondere Aktivkohlefiltern – dazu beitragen, die Belastung mit Hormonen im Trinkwasser deutlich zu reduzieren.

Unsere hochwertigen Aktivkohlefilter von Sanquell stellen eine vielversprechende Möglichkeit dar. Diese sind in der Lage, Hormone und sonstige Schadstoffe gezielt zu adsorbieren und somit die Qualität Ihres Leitungswassers nachhaltig zu verbessern.

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Lisa Scholl

Wasserfilter-Expertin

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